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Ghetto
ID 1682
Place Terezín / Theresienstadt
Name
Area Protektorat Böhmen und Mähren (1939-1945)
Opening 24.11.1941 [LIT]
Liquidation Das Ghetto wurde am 08.05.1945 durch die Rote Armee befreit. Allerdings wurde es schon am 02.05.1945 unter den Schutz des IKRK gestellt. [LIT]; Die SS hat das Ghetto am 05. Mai 1945 verlassen. [LIT]
Deportations Ab Januar 1942 bis Ende Oktober 1944 in die Vernichtungslager im Osten [LIT]; Etwa 88.000 Menschen wurden nach Maly Trostinec, Treblinka, Bergen-Belsen, Belzec, Sobiór, Majdanek und Auschwitz verschleppt. [LIT]
Company
Kind of work
Remarks Nachdem die nach Terezin unter der Bezeichnung "Wohnsitzverlegung" verschleppten Juden zunächst in einigen Kasernen untergebracht worden waren, wurde am 27. Juni 1942 die von der nichtjüdischen Bevölkerung vollständig geräumte Stadt - mit Ausnahme einiger Gebäude, die eine zusammenhängende Zone bildeten - der Ghettoverwaltung übergeben. Das Ghetto unterstand dem Zentralamt für die Regelung der Judenfrage in Böhmen und Mähren im RSHA/Amt IV B 4 unter der Leitung von SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann. Gemäß der nationalsozialistischen Propaganda sollte Theresienstadt als "Altersghetto" dienen, in das "alte gebrechliche Juden mit Ehegatten" sowie bevorzugte Gruppen wie verdiente jüdische Kriegsveteranen oder sogenannte "Mischlinge" deportiert werden. Tatsächlich wurden jedoch ab Dezember 1944 ebenso Juden aus Sammellagern in Ungarn sowie im Zuge von "Evakuierungstransporten" insgesamt 12.488 KZ-Häftlinge nach Theresienstadt gebracht. Darüber hinaus wurden zwischen Januar 1942 und Ende Oktober 1944 etwa 87.000, der nach Theresienstadt deportierten Juden, in die Vernichtungslager weitertransportiert. Die höchste Belegungsstärke wurde am 18.09.1942 mit 58.491 Männern, Frauen und Kindern angegeben. Insgesamt wurden etwa 153.000 Personen nach Theresienstadt verschleppt, von denen etwa 34.000 im Ghetto selbst starben, knapp 2.000 Juden 1945 in die Schweiz und nach Schweden gebracht wurden und etwa 700 die Flucht gelang. Etwa 31.500 Ghetto-Insassen und KZ-Häftlinge konnten befeit werden. [LIT] [Der ITS 1979 führt neun Außenlager des Ghettos auf. Da diese nicht gesondert in die Datenbank aufgenommen wurden, seien sie an dieser Stelle aufgeführt: In Budweis existierte ein Lager für Männer von April 1942 bis vermutlich Herbst 1942. In Eichen bei Kladno (Dubi) existierte ein Lager für Männer von März 1942 bis vermutlich Herbst 1942. Die Häftlinge mußten in einem Bergwerk arbeiten. In Jungfern Breschan (Panenské Břežany) existierte ein Lager für Männer von Juli 1942 bis etwa 11.02.1944. Die Häftlinge mußten auf dem Gut Jungfern Breschan für Frau Heydrich Gartenarbeiten, Instandsetzungsarbeiten und Reparaturen an Anlagen durchführen [s. a. gleichnamiges Außenlager des KZ Flossenbürg, Nr. 568]. In Kladno existierte ein Lager für Männer von Februar 1942 bis vermutlich Herbst 1942. Die Häftlinge mußten in einem Bergwerk arbeiten. In Motitschan (Moycin) existierte ein Lager für Männer von März 1942 bis vermutlich Herbst 1942. Die Häftlinge mußten in einem Bergwerk arbeiten. In Oslawan (Oslavany) existierte ein Lager für Männer von April 1942 bis 30.08.1943. Die Häftlinge mußten in der Kohlengrube "Kukla" arbeiten. In Pürglitz (Krivoklat) existierte ein Lager für Frauen von April 1942 bis vermutlich Herbst 1942. Die Häftlinge wurden zu Waldarbeiten eingesetzt. In Schnarchenreuth existierte ein Lager für Männer vom 13.03.1945 bis April 1945. Die Häftlinge mußten Baracken errichten. In Wulkow [LIT] bei Trebnitz existierte ein Lager für Männer (ab 02.03.1944) und für Frauen (ab Sommer 1944) bis zum 02.02.1945 mit der Bezeichnung "Zossen". Die Häftlinge mußten Lagerarbeiten verrichten. [s. a. unter "KZ Flossenbürg", Außenlager Litomerice (Leitmeritz), Nr. 575]]
Map entry
Literature reference Benz/Distel 3 2006
ITS 1979
Schmidt-Hartmann 1996

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